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Farben lernen leicht gemacht


Farben begegnen uns immer und überall, sie begleiten uns durch das gesamte Leben. Farben drücken unsere Stimmung aus und beeinflussen sie sogar. Wir nutzen Farben, um unsere Wohnung gemütlich zu machen, nutzen Farben zum malen und kreativ sein und wir nutzen Farben, um uns hübsch zu machen.

Auch Kinder interessieren sich schon für Farben und lieben alles was bunt ist. 

 

Aber die richtige Farbe zu benennen ist gar nicht so einfach. 

Wie also bringt man seinem Kind die Farben und die richtige Zuordnung bei? 

 

Natürlich gibt es unzählige Spiele die man im Handel kaufen kann. Doch diese sind meistens teuer und eher für ältere Kinder, so ab drei Jahren geeignet (auch wenn ab 2 Jahren drauf steht  - meistens sind sie doch recht komplex und ein Spielen nach Regeln fällt den Minis noch schwer). 

 

Ich zeige euch hier wie ihr euren Kindern die Farben bei bringen könnt ohne viel Geld auszugeben und vor allem wie einfach es ist, die Farbenlehre in den Alltag zu integrieren.

Zunächst gilt, dass man sich vorerst auf die Grundfarben beschränken sollte. Wir wollen ja, dass das Kind Freude an den Farben hat und es nicht überfordern. Hat das Kind alle Grundfarben gelernt und verinnerlicht, kann es die Farben benennen und erkennen, kann man die verschiedenen Abstufungen angehen.

 

Ab wann lernen Kinder Farben?

Das Sehvermögen unserer kinder steigt je älter sie werden. Ein neugeborenes Baby kann zunächst nur Kontraste Wahrnehmen. Erst mit circa drei Monaten ist der Sehnerv soweit ausgebildet, das Kinder alle Farbtöne wahrnehmen können. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie sie auch auseinander halten und erkennen können. Das muss erst erlernt werden und zwar genauso wie die Kleinen erst lernen müssen, dass das Wort "Hund" nur zum Hund passt und nicht auch zur Katze. 

 

Wann ein Kind die Farben richtig benennen kann, hängt stark von der individuellen Sprach- und kognitiven Entwicklung ab. Manche Kinder können schon mit 2 Jahren die Farben erkennen und benennen, andere haben selbst mit 5 oder 6 Jahren noch Probleme damit. Hier gilt, kein Druck ausüben und als Eltern nicht in Sorge verfallen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und manche Kinder brauchen einfach etwas länger. Sollte jedoch eine Farbschwäche in der Familie bekannt sein, kann man dies durchaus mal testen lassen. 

 

Ein fixes Alter zu bestimmen ist schwierig, da sich jedes Kind unterschiedlich entwickelt. Im Großen und Ganzen sagt man, dass ein Kind mit 4 Jahren alle Farben korrekt benennen können sollte.

 

Im Alltag Farben lernen

Schnell, einfach und sehr effektiv ist das Lernen der Farben im Alltag. Wenn ihr euch mit eurem Kind beschäftigt ist es super einfach die verschiedenen Farben, die euch begegnen zu benennen und zu lernen. Erklärt eurem Kind was ihr seht, wie die Farben heißen und fragt nach ob sie schon wissen welche Farbe es ist. Lasst die Farben nachsprechen und versucht zwischen Farben und Gegenständen Verbindungen aufzubauen.  

 

  1. Bei der Buchbetrachtung
    Schaut ihr euch Bücher an, dann geht auf die Farben ein. Schaut euch die Bilder mal ganz genau an. Welche Farben hat der Baum, der Vogel, das Dach vom Haus... In Büchern sind unheimlich viele Farben zu entdecken!
     
  2. Beim spazieren gehen
    Seit ihr unterwegs, ob zu Fuß oder im Buggy, schaut euch auch hier eure Umgebung mal genauer an. Die Umwelt mit allen Sinnen wahr nehmen ist auch für Erwachsene noch mal sehr spannend. nicht nur weil man die Natur noch einmal ganz anders erfahren kann, sondern auch weil es wahnsinnig viel Freude bereitet sein Kind so interessiert zu beobachten. Schaut euch die Gräser, Wiesen und Blumen an. Riecht und Fühlt sie und benennt dabei die Farben. Wenn der Mensch mit mehreren Sinnen seine Umwelt erfährt lernt er schenller und nachhaltiger. Aber auch in der Stadt sind viele Farben zu sehen, jedes Auto, jeder Einkauf und auch jedes Kleidungsteil der Passanten hat andere Farben. 
     
  3. Beim Anziehen
    Natürlich könnt ihr das Lernen der Farben gleich schon nach dem Aufstehen beginnen. Die Kleidung eures Kindes hat ja auch verschiedene Farben. Zeigt sie eurem Kind und erklärt ihm, dass sein T- Shirt grün und die Hose blau ist. Das die Socken lila und rosa streifen haben und das der Hund auf dem weißen Body braun ist und eine rote schleife trägt. 
     
  4. Beim Aufräumen
    Ja, ja... keine schöne Beschäftigung aber es muss ja leider sein. Aber seht selbst wie das Einbringen von Farben dem Aufräumen neuen Schwung gibt. Jetzt heißt es nicht mehr "Räum noch das Auto in die Kiste.", sondern "Räum noch das GELBE Auto in die Kiste." Anfangs wird es noch ein kleines Suchspiel werden, denn es ist schwer herauszufinden welches jetzt wirklich das gelbe Auto ist. Aber ihr werdet merken wie schnell es sich die Kleinen Merken und die Verbindung zwischen der jeweiligen Farbe und dem Gegenstand entwickelt haben. 

Kleine Farbspiele

Mit Farben spielen, sie direkt erleben und in einen Zusammenhang bringen. Das erleichtert das Lernen von Farben und kann selbst bei ganz kleinen schon einen Grundstein legen.

 

 

 

Farben begreifen

Sprüht etwas Rasierschaum in eine Schüssel oder auf ein Tablett und gebt Fingerfarbe dazu. Das Vermischen der Farbe mit dem Schaum macht den Kleinen viel Spaß und fühlt sich interessant an. Besonders interessant wird es, wenn ihr die Farbe zuvor im Kühlschrank hattet. Dann bekommt ihr noch einen zusätzlichen warm kalt Effekt.

Fingerfarben Bilder

Farben erleben heißt auch sie anfassen und mit ihnen matschen zu dürfen. Der Mensch lernt viel einfacher und schneller wenn er mehrer Sinne nutzen kann. Fingerfarben tragen ideal zum Kennenlernen der Farben bei. Kinder erleben sie und produzieren etwas und ihr als Eltern könnt das ganze sprachlich begleiten indem ihr dem Kind sagt welche Farben es nutzt. Gebt hinweise und Aufforderungen. Drängt das Kind dabei aber nicht, es möchte ja selbst kreativ sein.

 

Wenn die Kleinen noch ganz Mini sind und ihr nicht möchtet dass sie die Farbe in den Mund nehmen, dann steckt die Leinwand dich in eine Klahrdsichttüte und gebt dort die Farbe hinein. Das Kind kann nun ganz sauber mit der Farbe experimentieren. Den Namen habe ich zuvor mit Kreppband abgeklebt und abgezogen als die Farbe trocken war. 

Farben sortieren

sortieren macht Kindern besonders viel Spaß, warum also nicht nach Farben sortieren. 
Nehmt euch 3 gespülte Babybreigläschen und klebt jeweils unterschiedlich farbige Etiketten drauf. 

Sucht euch nun kleine, farblich passende Gegenstände die dann dort einsortiert werden können. Ich habe hier die Deckel von Quetschies genommen. Möglich wären aber auch Wäscheklammern oder Lego. 

Farben nachstapeln

Eine scheinbar einfache Aufgabe die es in sich hat. Hier muss man genau hinschauen und die Farben erkennen lernen. Nehmt euch farblich passende Duplo- oder Legosteine und malt auf ein Papier verschiedene Farbkombinationen auf. Diese soll das Kind dann nachbauen. Bleibt dabei bei dem Kind und helft ihm die Farben zu erkennen. Mit der Zeit wird das Kind dies alleine schaffen und sehr stolz auf sich sein. 

 

Ich sehe was, was du nicht siehst

Ein klassisches Spiel, welches jedes Kind gerne spielt. Jedoch eher was für ältere Kinder. Es schult den Blick und die Konzentration und fördert das Farbverständnis. 
Dazu sucht sich ein Spieler einen Gegenstand aus, den jeder sehen kann und bennent ihn anhand der Farbe - "Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist grün.". Daraufhin müssen die anderen Spieler den gesuchten gegenstand finden. Wer ihn als erstes entdeckt hat, ist als nächstes an der Reihe.

 

 

Farbentage

Legt Farbentage ein, um die verschiedenen Farben besser kennen zu lernen und zu entdecken was alles die bestimmte Farbe trägt.

So kann ein blauer Tag zum Beispiel so aussehen, dass man nur (oder hauptsächlich) blaue Kleidung trägt, von blauen Tellern isst und aus blauen bechern trinkt. Das man nur verschiedene Blautöne zum malen hat und sich vieles aus der Umgebung sucht, was sonst noch blau ist. 

 

Farben lernen soll Spaß machen, bindet es in den Alltag ein und ihr werdet sehen dass eure Kinder ohne Druck die Farben bald beherrschen werden. Wie lange es dauert, kann ich euch nicht sagen. Bei den einen geht es schnell, bei den anderen dauert es etwas länger. Aber die verschiedenen Spiele werden euch dabei helfen das Thema Farben in den Alltag zu integrieren und das Interesse eurer kinder zu wecken. 

 

Bitte denkt dran nicht zu viel von eure Kindern zu verlangen! Merkt ihr, dass sie die von euch vorgegeben Spiele noch nicht beherrschen und ihr sie immer wieder korrigieren müsst, lasst es lieber sein. Dadurch erleben die Kinder nur Misserfolge und haben wenig Freude am Thema Farben. Greift es dann lieber zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal auf. 

 

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim entdecken und lernen der Farben!

Hinterlasst mir gerne ein Feedback wie die Spiele und Anregungen bei euren Kindern angekommen sind. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Sandra (Montag, 14 Mai 2018 20:23)

    Tolle Ideen! Mein Kleiner ist noch keine 2, aber ich verwende beim Anschauen von Dingen auch schon oft Farben zur Beschreibung und habe ein Farblernposter in den Grundfarben für ihn gebastelt. Werde mir Deinen Artikel mal speichern :-) Danke für die Anregungen! Lg Sandra

  • #2

    Luninie (Dienstag, 15 Mai 2018 11:25)

    Vielen Dank Liebe Sandra! Ich denke so neben her kann man nicht früh genug anfangen die Dinge zu benennen! Schön, dass dir der Artikel gefällt und du sogar ein Farbenposter gebastelt hast. Die Idee finde ich toll!