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Glückslotterie KiTa

Der Gewinn: Ein Platz auf der Warteliste

Der Jackpot: Ein Betreuungsplatz


Ein Platz in einer KiTa finden, dass sollte doch nicht so schwer sein. Glaubt man.

Viele meiner Bekannten sind auf der Suche nach einem KiTa Platz und werden einfach nicht fündig. Nicht weil sie sich für keine KiTa entscheiden können, sondern weil sie eine Absage nach der anderen bekommen.

 

Wir hatten großen Glück und haben einen Platz für unseren Mini bekommen. 
Vielleicht auch weil ich meinen Sohn bereits im 4. Schwangerschaftsmonat angemeldet habe? Dank LittleBird geht das ja nun auch nicht mehr. Zum Thema LittleBird komme ich hier auch noch.

 

Hürden und Steine die einem in den Weg gelegt werden, der Druck der Gesellschaft und die Schwierigkeit mit den Anmeldeverfahren. All das wird Thema dieses Artikels sein KiTa- Plätze sind rar in Deutschland und man muss tatsächlich Glück haben einen zu bekommen!

 

Fakten und Zahlen rund um die KiTa Plätze

 

Deutschlandweit fehlen knapp 300.000 KiTa Plätze.

Der Ausbau an KiTa Plätzen geht voran. So konnten bereits knapp 42.000 Kinder unter Drei, mehr betreut werden. Dennoch bleiben die Betreuungslücken, aufgrund von gestiegenen Geburtenzahlen und der Zuwanderer, groß. 

Sachsen- Anhalt hat mit 57,0 Prozent die höchste und NRW mit 26,3 Prozent die niedrigste Betreuungsquote von unter Dreijährigen. 

Der Bedarf an Betreuungsplätzen bei den Ein-bis Zweijährigen liegt bei 59,7 Prozent (455.000 Plätze), davon fehlen 23,1 Prozent (176.000 Plätze).

Bei den Zwei- bis Dreijährigen besteht ein Bedarf von 77,1 Prozent (581.000 Plätze), davon fehlen 15,1 Prozent (114.000 Plätze).

 

Diese Werte stammen aus dem IW- Kurzbericht 14/2018 des Instituts für deutsche Wirtschaft wurde hochgerechnet und ist mit einer gewissen statistischen Unsicherheit behaftet. 

 

Diese Zahlen machen deutlich, dass Eltern sich früh auf die Suche machen müssen und hoffen müssen, einen der begehrten Plätze zu ergattern.

 

KiTa wählen

 

Eltern brauchen heutzutage immer früher einen Betreuungsplatz für ihre Lieblinge. Nicht selten liegt es daran, dass man schnell wieder in den Beruf finden muss. Sei es aus finanziellen Gründen oder weil man seinen Job liebt. Oder weil man im Berufsleben keine Rückschläge erleiden möchte. Leider kommt das öfter vor als man denkt. Familienfreundliche Arbeitsplätze sind wohl genau so rar wie die KiTa Plätze an sich. Die wenigsten Arbeitgeber stellen sich auf Familien ein und kommen den Müttern entgegen.

Für Eltern ist es also teilweise schwer seine Kinder drei Jahre Lang zu Hause zu betreuen und müssen einen KiTa Platz annehmen, auch wen er ihnen nicht zu 100 Prozent zusagt. Hinzu kommt der Entscheidungsdruck. Soll das Kind wirklich schon so früh Fremdbetreuut werden? Was sagen Freunde und Familie dazu? Man muss sich auch beim Thema Fremdbetreuung immer wieder behaupten und sich rechtfertigen. Schade eigentlich, denn der Besuch einer KiTa oder Tagesmutter schadet dem Kind nicht. Zumindest schadet es ihm nicht wenn die Eingewöhnung behutsam und interessenorientiert abläuft. interessenorientiert bedeutet hier, dass die Interessen des Kindes und nicht, bzw nur teilweise die der Eltern berücksichtigt werden. Aber zum Thema Eingewöhnung folgt noch ein Artikel. 

 

Meine Eltern haben mich damals in genau einer KiTa angemeldet. Die KiTa lag fußläufig gelegen und hatte ein ansprechendes Konzept. Den Platz haben sie sofort bekommen. Man muss dazu sagen, damals war es in der nähere Umgebung fast die einzeigst KiTa. 

 

Von so einer einfachen KiTa suche kann man heutzutage nur träumen.

Es gibt nicht nur einige KiTas, jede hat ihr eigenes Konzept und jede hat ihre eigenen Aufnahmekriterien.

Bei uns in der näheren Umgebung gibt es 6 Kindertagesstätten. Davon gehören 2 der katholischen Kirche an. In allen 6 KiTas haben wir unseren Mini in angemeldet und das bereits als ich im 4. Monat schwanger war. 

 

Frühes Anmelden bedeutet auf der Warteliste weiter oben zu stehen. Aufgrund meines Beschäftigungsverbot während der Schwangerschaft, habe ich mir die Zeit nehmen können mir die KiTas genau anzuschauen. Ich habe jeweils ein Gespräch mit der Leitung führen und mir die Räumlichkeiten anschauen können. Als normal berufstätiger Mensch ist das schon kaum machbar, aber eigentlich so wichtig. Denn wir wollen unsere Kinder dort betreuen lassen, wo wir uns auch wohl fühlen. 

 

Betrachtet man aber die Situation der fehlenden KiTa Plätze, muss man froh sein, wenn man überhaupt einen Platz angeboten bekommt.  

Wie entscheiden die KiTas wer einen Platz bekommt?

Viele sind der Meinung, man muss nur nett genug sein und einen guten Eindruck hinterlassen, dann bekommt man schon einen KiTa Platz.

 

Dazu habe ich letztens auf Twitter ein herrliches Bild gesehen:

 

Dieses Bild spricht absolut die Wahrheit. Ok, einen neuen Mann zu finden ist in der Tat auch nicht einfach. Aber es ist sehr sehr schwer einen KiTa Platz für seinen Spross zu finden. Wenn man einen bekommt, kann man sich glücklich schätzen und wenn ihr dann auch noch mit dem Konzept zufrieden seid ist es wohl perfekt.

 

Schöne Augen machen bringt euch nur einen Bruchteil dem KiTa Platz näher. 

 

Und ja, es gibt tatsächlich Familien die auf nette und unaufdringliche Art, sich und das eigene Kind anpreisen und damit klar machen wollen, dass eine Aufnahme dem KiTa Leben gut tun würde. 
Es gibt aber auch Eltern die sauer werden, wenn sie merken dass es eher schwierig wird einen Platz zu bekommen. Und es gibt Eltern die mit Spenden versuchen sich einen Platz zu erkaufen. 

Als Erzieherin habe ich schon einiges mitbekommen. 

Das macht aber wieder deutlich wie verzweifelt manche Elternpaare einen Betreuungsplatz suchen.

 

Aber Sympathie und gutes Verkaufen reicht leider nicht aus, um einen KiTa Platz zu ergattern. Bargeld oder großzügige Spenden, im übrigen erst recht nicht! Das gilt als Bestechung ist verboten!

Im Großen und Ganzen ist es ein rein bürokratischer Akt. 

 

Aufnahme Kriterien:
  • Alter des Kindes
  • Geschlecht des Kindes (KiTas achten auf eine ausgewogene Verteilung von Jungs und Mädchen)
  • Wann wird das Kind zu den Großen wechseln (falls es sich um ein U3 Kind handelt)
  • Wann wird das Kind eingeschult
  • Wie viele Stunden wurden Gebucht
  • Wann ist der gewünschte Beginn
  • Prioritäteneinstufung bei LittleBird
  • Passt die Familie in das vorliegende KiTa Leben
  • Sympathie 

 

Wie man sieht spielen Dinge eine Rolle die man als Eltern gar nicht beeinflussen kann. 

Zudem macht es deutlich, dass es wahnsinnig schwierig ist, Kinder auszuwählen die in der KiTa aufgenommen werden. Denn man bekommt für die wenigen Plätze die vergeben werden können, massenweise Anmeldungen.

 

LittleBird

 

Als wir unseren Sohn anmeldeten, ging es noch so grade eben ohne LittleBird. Wobei wir ihn im Nachhinein dennoch über dieses Programm anmelden mussten. Aber alle KiTas hatten zu dem Zeitpunkt bereits ein manuell ausgefülltes Anmeldeformular vorliegen. Wir waren also schon registriert.

 

LittleBird ist ein online Programm, dass die Anmeldung in Kindertagesstätten erleichtern und beschleunigen soll. 

Damals war es oft sehr mühselig sich die KiTas in der Umgebung herauszusuchen, zu kontaktieren, Anmeldebogen um Anmeldebogen auszufüllen, um sie dann im Folgejahr erneut auszufüllen damit man auf der Warteliste bleibt. Das hat viel Zeit und Energie gekostet. Ziel von LittleBird ist dies zu vereinfachen. Das hat es auch geschafft! Dennoch hat dieses Programm auch Nachteile und diese können die KiTa Platz Suche erschweren.

 

Vorteile


  • Erleichtert und beschleunigt die Anmeldung in Kitas
  • Man hat alle KiTas der Umgebung auf einen Klick im Blick
  • Die Internetseiten der KiTas sind bei LittleBird hinterlegt
  • Ein Formular ausfüllen und sich in mehreren KiTas gleichzeitig anmelden
  • Enorme Zeitersparnis 

Nachteile


  • Man kann erst ab dem Tag der Geburt die Anmeldungen an die KiTas rausschicken
  • Das erschwert die Aufnahme von unter 1 Jährigen und Kinder die gerade 1 Jahr alt werden
  • Auch Kinder die "ungünstig" geboren wurden, haben einen Nachteil bei der Aufnahme. Ist ein Kind bsp im Januar geboren wurden, ist eine Aufnahme für August schon schwierig. Denn die Anmeldefrist ist vorbei. Ohne LittleBird hätte man sich bereits in der Schwangerschaft anmelden können und hätte die Frist eingehalten. 

 

Tipps für die KiTa Anmeldung 

Was also tun, um möglichst gute Chancen zu haben, einen KiTa Platz zu bekommen?

  • Meldet euch frühzeitig in den KiTas
  • Seit höflich und zeigt Interesse
  • Informiert euch vor einem Gespräch über die pädagogische Ausrichtung der KiTa
  • Überlegt euch was ihr wissen wollt und legt euch Fragen zurecht
  • Seit nicht aufdringlich, aber geratet in der KiTa nicht in Vergessenheit - Fragt in regelmäßigen Abständen wie die Lage aussieht
  • Werdet nicht Lauter wenn euch gesagt wird, dass es eher schlecht aussieht
  • Betteln ist eher Kontraproduktiv - Notlagen müssen aber deutlich gemacht werden
  • Bestechung ist ein No Go
  • Tragt keine Prioritäten bei LittleBird ein! Eventuell ist euer Kind perfekt, um einen Platz zu füllen, der von jemand anders doch nicht genommen wurde. Dann kommt es gar nicht gut, wenn die Priorität bei 5 liegt
  • Überlegt euch genau wann ihr mit eurem Kind starten wollt. Solltet ihr flexibel sein, dann gebt das unbedingt an
  • Ist euch die Stundenzahl egal, dann macht bei jeder Zeit ein Kreuz

Bekommt ihr keinen Platz angeboten, dann stellt sicher dass ihr auf der Warteliste bleibt und meldet euch bei den KiTas! Damit bleibt ihr im Gedächtnis der KiTa Leitung. Eventuell hilft das falls ein Nachrückerkind gesucht wird. 

 

Meldet euch dringend bei dem zuständigen Jugendamt und gebt bescheid, dass ihr keinen Betreuungsplatz bekommen habt. Das Jugendamt kann euch auch bei der Vergabe von Tagesmüttern weiter helfen.

Ihr habt Anspruch auf Betreuungsgeld falls ihr keinerlei Fremdbetreuung nutzen könnt!

 

 

Wird euch ein Betreuungsplatz angeboten, habt ihr im Jackpot gewonnen. Nehmt den Platz an falls ihr dringend einen benötigt. Auch wenn ihr nicht zu 100 Prozent zufrieden seit. Einen Platz zu bekommen ist so schwer, fordert das Glück nicht heraus!

 

In diesem Sinne, ich wünsche euch viel Erfolg bei der KiTa Suche! Oder habt ihr schon einen Platz? Wie erging, oder ergeht es euch bei der Suche? Hinterlasst  mir gerne einen Kommentar.

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Mamazeiten (Dienstag, 01 Mai 2018 19:30)

    Bei uns ist es genauso, es geht nix über den persönlichen Kontakt - wie Du auch schreibst. Wer ernsthaft Interesse hat, kommt zum Tag der offenen Tür, unterhält sich nett, bringt die Anmeldung persönlich vorbei oder wenn es digital ist, trotzdem noch mal vorbei gehen und möglichst das Kind mitnehmen. Alternativen gibt es hier auch nicht wirklich. Dank Erziehermangel können die Kitas auch nicht aufstocken. Selbst wenn eine neue Gruppe geplant ist, sie finden kein Personal. Bin gespannt wie es weiter geht!

    Liebe Grüße
    Nini von http://www.mamazeiten.com

  • #2

    Luninie (Dienstag, 01 Mai 2018 20:38)

    Es ist einfach nur schade, dass tatsächlich der Erziehermangel dazu beiträgt, dass es nicht genug Plätze gibt. Bei uns im Nachbarort hat eine neue KiTa eröffnet. Diese können aber noch nicht mal halb so viele Kinder aufnehmen wie geplant. Warum? Weil sie nicht genug Personal haben...
    Es ist so traurig.

  • #3

    Buchfamilie (Dienstag, 01 Mai 2018 21:06)

    Hallo Leonie,
    danke für den ausführlichen, informativen Beitrag.
    Die Kitasuche ist auch bei uns in Berlin der reine Horror. Jede Kita hat da auch ihre eigenen Maßstäbe. Die einen wollen regelmäßig angerufen und besucht werden. Andere wollen, dass man mit dem Kind eine Krabbelgruppe in deren Haus besucht. Wir bekamen mit der Großen damals zwei Plätze, beide erst kurz vor knapp zugewiesen. Kein Wunder also, dass andere Eltern sich auf 20 und mehr Wartelisten eintragen.
    Es geht allerdings auch anders: eine Bekannte im ländlichen Bereich wurde von der örtlichen Kitaleitung persönlich besucht und begrüßt. Dort kommt der Plätzemangel noch nicht so durch wie in den Städten.

    Von LittleBird hatte ich übrigens noch nie gehört und es erst einmal gegoogelt. Das klingt nach einem guten Konzept, hoffentlich nutzen das künftig noch mehr Kommunen.
    Ich bin jedenfalls froh, durch den Geschwisterbonus von dem Stress der Kitasuche befreit zu sein.
    Liebe Grüße
    Franziska von buchfamilie.de

  • #4

    luninie (Dienstag, 01 Mai 2018 22:14)

    Vielen Dank für die schönen Worte, liebe Franziska! Den Geschwisterbonus werde ich wohl auch irgendwann nutzen und sehr dankbar darüber sein! LittleBird ist eigentlich echt eine gute Sache, nur die Tatsache, dass man sich erst ab dem Geburtstag des Kindes anmelden kann, finde ich gar nicht gut. Aber es vereinfacht und beschleunigt die Suche.

  • #5

    Richard (Mittwoch, 02 Mai 2018 22:10)

    Vielen Dank für den Beitrag. Dieses Thema ist so aktuell & für uns Eltern so wichtig. Wir haben uns auch schon vor der Geburt unseres Sohnes damit auseinandergesetzt & schon mal Kontakt aufgenommen. Zumal bei uns noch die Herausforderung hinzukommt, dass wir einen Krippenplatz zu März benötigen, was nochmal ein Quäntchen Glück benötigt. Und die Kriterien, nach denen die Vergabe priorisiert werden, sind auch sehr zweifelhaft in meinen Augen (zumal ein Platz rechtlich zugesagt ist).
    LG vom vatersohn.blog

  • #6

    Christin (Donnerstag, 03 Mai 2018 00:19)

    Guten Abend,

    Ich habe dich in Instagram unter der #meetthebloggerde Challenge entdeckt und war ja ganz erstaunt, wie viele an dieser Challenge teilnehmen.

    Deine Bilder und Texte haben mir so gut gefallen, dass ich auch gleich mal durch deinen Blog stöbern musste. Du hast wirklich einen tollen Blog, man merkt, dass hier jede Menge Arbeit und Liebe hinter steckt. Mach weiter so!

    Einen schönen Abend und ich würde mich sehr freuen, wenn du bei mir auch vorbei schauen würdest.

    Liebe Grüße,
    Christin von https://nochedeverano.com/